Hallo liebe Stephie! Danke dass du die Einladung zum Interview angenommen hast und uns ein paar Fragen zu dem Thema Hypermobilität beantwortest.

Hallo! Sehr gerne. ?

Kurze Erklärung: Was ist Hypermobilität?

Als Hypermobil bezeichnet man Menschen, die von Hausaus überbeweglich sind, und die Beweglichkeit der Gelenke und Bänder über das normale Maß hinaus geht, ohne dass man großartig dafür dehnt. Bei vielen Menschen ist eine Hypermobilität angeboren, häufiger bei Frauen als bei Männern, das kann durch eine Bindegewebsswäche oder andere Syndrome verursacht werden, man kann eine Hypermobilität aber genauso gut erben. Manche werden sich wohl jetzt denken, Wow wie cool, nie so intensiv dehnen und trotzdem einfach zB in den Spagat kommen, das ist ja toll. Aber nach dem Interview wirst du gleich merken, dass die Hypermobilität nicht so toll ist, wie man sichs vielleicht denkt bzw. dass man auf einiges Acht geben muss ..

Erzähl doch mal von deinen persönlichen Erfahrungen. Wann hast du zum ersten Mal bemerkt, dass du gelenkiger bist als andere? Wie ist dir das aufgefallen? Wie bist du damit umgegangen?

Schon im Kindergarten hat es mir extrem viel Spaß gemacht im Spagat zu sitzen, oder eine Brücke zu machen. Allerdings habe ich mir damals noch nicht sonderlich viel dabei gedacht. Das erste Mal hat mich ein Arzt auf meine Hypermobilität aufmerksam gemacht, damals war ich ca. 10 Jahre alt. Bevor ich mit dem Tanzen angefangen habe, war meine Flexibilität eigentlich nie ein großes Thema. Für mich war meine Beweglichkeit einfach normal.

Hattest du in den vergangenen Jahren schon mal Probleme mit deiner Hypermobilität? Gab es Verletzungen oder Ähnliches?

Ich war leider kein sonderlich sportliches Kind und durch die fehlende Muskelmasse habe ich mir 2 Mal unterschiedliche Wirbel ausgerenkt. Das war dann auch der Zeitpunkt, an dem ich erfahren habe, dass ich Hypermobil bin. Von Zeit zu Zeit habe ich einen unangenehmen Schmerz im unteren Rücken, der aber glücklicherweise nur von einer falschen Stretching-Methode kommt und korrigiert werden kann.

Worauf musst du besonders Acht geben bei deinem Stretching?

Es ist wichtig, dass ich sehr kontrolliert und bewusst stretche und mich in keine Position „hineinfallen“lasse. Ich achte sehr stark darauf, bei jedem Stretch eine gewisse Körperspannung beizubehalten.

Wie hast du die Kraft aufgebaut die notwendig ist für deine Hypermobilität?

Als ich 16 war habe ich mit Gewichtheben im Fitnessstudio angefangen und dann etwas später mit Poledance. Derzeit besteht mein Krafttraining nur noch aus Poledance und ein paar anderen Übungen mit dem eigenen Körpergewicht.

Wie lange trainierst du schon an der Pole? Hat Poledance dein Leben verändert?

Mittlerweile sind es ca. 4 Jahre.
Ja! Poledance hat mein Leben sehr stark verändert. Früher war ich ein sehr in mich gekehrter Mensch, ich würde mich nicht unbedingt als graues Mäuschen bezeichnen, aber ich war auf jeden Fall sehr schüchtern und habe mich selbst nicht sonderlich gut leiden können. Poledance hat mir geholfen mich selbst lieben zu lernen und mir das nötige Selbstbewusstsein mitgegeben.

Wie lange stretcht du bereits aktiv?

Richtig aktiv und nur für mich stretche ich seit ungefähr einem dreiviertel Jahr. Davor habe ich immer nur vor dem Poletraining mit der Gruppe ca. 1 Mal in der Woche gestretcht.

Was stretchst du am aller liebsten?

Am liebsten stretche ich den Damenspagat und den Rücken.

Was möchtest du all jenen mitgeben, die ebenfalls hypermobil sind und vielleicht noch nicht ganz wissen, wie sie damit umgehen sollen?

Macht euch schlau über das Thema. Informiert euch über euren Körper und nehmt ihn ganz bewusst war. Schaut auf jeden Fall mal bei einer Physiotherapeutin oder einem Physiotherapeuten vorbei und informiert euch auch dort darüber. Dein eigener Körper und dessen Gesundheit ist das wertvollste was du hast, behandle ihn auch so.

Stephie Hoza findet ihr auf Instagram unter dem Namen: life.is.bendy, gerne könnt ihr ihr auch persönlich Fragen stellen und eine Nachricht senden.

Ich hoffe der Beitrag konnte dir einen kleinen Einblick in die hypermobile Welt geben. Und auch wieder mal zeigen, dass nicht alles so einfach ist wie es vielleicht in unserer Social Media Welt aussieht. Auch ‚Glückspilze‘ wie wir sie manchmal nennen, die hypermobil sind, haben es nicht immer leicht mit der enormen Flexibilität. Was bedeutet das wiedermal genau? Konzentrier dich nur auf dich selbst! Du weißt nie was hinter der Flexibilität anderer steht, Ballett in der Kindheit, Hypermobilität oder vielleicht auch JAHRELANGES STRETCHING! Also meine Lieben, #stayflexy und gesund, und falls ihr noch Fragen habt, könnt ihr euch gerne bei mir melden!

Happy Stretching,
Eure Steffi :)